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Kreativität entfalten
Bild: (c) Depositphotos, UrheberIn am Beitragsende

Kreativität entfalten

erstellt am 15. April 2024 

„Kreativität ist die Intelligenz, die Spaß hat." Albert Einstein

Neben der außergewöhnlichsten Art der Kreativität, die wir alle mit berühmten Personen aus Kunst, Kultur und Wissenschaft verbinden, gibt es noch andere Formen der Kreativität. 

Was also ist Kreativität?

Bereits 1950 verwendete Guilford den Begriff Kreativität für eine außergewöhnliche Problemlösung. Dabei ging es um neue und originelle Möglichkeiten und Ideen. Bereits seit noch längerer Zeit beschäftigen sich Menschen mit den Themen Inspiration und Kunst. 

Sprachlich lässt sich Kreativität unter anderem auf das lateinische Wort creāre zurückführen und bedeutet: ‘(er)schaffen, (er)zeugen, (er)wählen.

Außergewöhnlich kreative Leistungen werden häufig erst als solche benannt, wenn sie sich deutlich von bisherigen Normen abheben und beispielsweise ganz neue Gestaltungsformen nutzen oder Theorien aufstellen. Doch ist Kreativität nur bei Genies wie Albert Einstein und Pablo Picasso festzustellen? Was könnte Kreativität denn noch bedeuten? 

Welche Formen von Kreativität kennen wir?

Das Spiel von Kindern, die Freude am Gestalten im Handwerk oder auch die Suche nach neuen Ideen und Lösungen im Alltag beruhen auf unauffälligere Weise auf kreativen Prozessen. Es gibt viele Geschichten darüber, dass auch große Erfinder Lösungen fanden oder wichtige Impulse durch Assoziationen in einem ganz anderen Kontext erhielten. Von Newton, dem ein Apfel auf den Kopf fiel und August Kekulé, dem im Traum eine Schlange die Idee für die Ringstruktur des Benzols aufzeigte. Ein Wechsel der Perspektive und das buchstäbliche Verlassen der nicht lösbaren Situation, die unser Denken einengt, kann also als Stein des Anstoßes wahre Wunder wirken. Neben der Originalität gibt es noch andere Aspekte von Kreativität, die uns Menschen ansprechen. Es ist das Aufgehen in einer Tätigkeit, die scheinbare Leichtigkeit und die Freude, die wir an Menschen im kreativen Tun beobachten. 

Wie entsteht Kreativität?

Wenn wir Kreativität als eine kognitive Funktion betrachten, lassen sich die einzelnen Denkprozesse und der dabei stattfindende Ablauf beschreiben. Unterschieden wird zwischen konvergentem Denken, dies sind Denkstrategien bei klarem Problem für die es genau eine Lösung gibt, und dem divergenten Denken. Beim divergenten Denken suchen wir nach unterschiedlichsten Ideen und denken quasi in alle Richtungen. Dabei gibt es oft keine eindeutige Lösung. Diese Art des Denkens benötigt Zeit und läuft oft unbewusst weiter. Sie führt dann zeitversetzt zu überraschenden Impulsen und Ideen. Kreativität entsteht durch ein Zusammenwirken dieser zwei Denkstile. Denn auch wenn wir viele Ideen finden, wird die kreative Problemlösung erst möglich durch eine Auswahl aus der Fülle von Möglichkeiten.

Wie lässt sich Kreativität fördern?

Das Wissen um Prinzipien des kreativen Prozesses und die Anwendung verschiedener Methoden helfen bei der Förderung kreativer Ideen und damit letztlich der Problemlösung. Dies wird sowohl in unterschiedlichen Coachings und Trainings, aber auch in Behandlungen und Therapien zur Erweiterung von Handlungsstrategien und im Umgang mit negativen Glaubenssätzen genutzt. Zu diesen Prinzipien von kreativen Prozessen zählen unter anderen Assoziationen, Analogien und Imaginationen. 

Welche Kreativitätstechniken gibt es?

Assoziationen werden in unterschiedlichen Kreativitätstechniken eingeübt und fördern durch die Verbindung unterschiedlichster Gedächtnisinhalte das Denken in neuen Zusammenhängen. Sie erweitern den Suchprozess bei Problemlösungen und sind dadurch vor allem bei der Ideengenerierung hilfreich. 

Ein Klassiker unter den Assoziationsübungen ist das Spiel Stadt-Land-Fluss.

Analogien nutzen Vergleiche, um vorhandenes Wissen auf neue Art zu verknüpfen und mittels Kontextveränderungen innovative Ideen zu finden. 

Für Vergleiche lassen sich andere Berufe, ein anderer Ort, oder auch ein Film nutzen. Welche Aspekte entsprechen den Bestandteilen des Problems oder der Frage? Wo würden Sie auf einer Baustelle nach der Lösung suchen? Wer in Ihrem Orchester gibt den Ton an? Welche Sprichwörter fallen Ihnen ein?

Imaginationen, wie beispielsweise die Wunderfrage, ermöglichen es, eigene Denk-blockaden auszusetzen. Durch die Einbettung in ein Wunder oder eine Geschichte werden neue Lösungsmöglichkeiten denkbar. 

Steve de Shazer nutzte die Wunderfrage, um mit einer bereits vorhandenen Lösung eine positive Beschreibung von Ressourcen und Möglichkeiten zu schaffen. Selbst lässt sich dies nutzen durch das Schreiben von Geschichten. Was wäre, wenn...?

Wozu können Sie Kreativität nutzen?

Vera F. Birkenbihl als bekannte Vertreterin von Kreativitätstechniken sah in der Plastizität des Gehirns und in den Möglichkeiten des Lernens die Chance des Menschen seine Kreativität zu fördern durch Nutzung und Training.

Wann gelingt es Ihnen Probleme auf neue Art zu lösen? Wann kommen Ihnen solche neuen und vielleicht ungewöhnlichen Ideen? Wie können Sie Ihre Kreativität entfalten?

Möchten auch Sie kreativ werden? Oder überlegen, was Ihnen Freude macht? 

Wann in ihrem (Berufs-)Alltag können Sie kreativ sein und sprühen vor Ideen?

Urheber Bild, Depositphotos: (c) Dmitry.Zimin

Mag. Bettina Bickel

Mag.a Bettina Bickel

Mag. Bettina Bickel

Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin, 
Supervisorin und Coach
Mehr über michMag. Bianca Baumgartner

Mag.a Bianca Baumgartner

Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) in Ausbildung und unter Supervision
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