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Umgang mit Angst
Bild: (c) Gabriela Demmelbauer

Umgang mit Angst

erstellt am 12. Oktober 2023 
Angst hat viele Gesichter, sie hat auf uns Menschen Wirkung auf mehreren Ebenen, zeigt sich körperlich und psychisch. Sie beeinflusst unser Denken, unsere Gefühle und unseren Umgang mit anderen Menschen.

Die Zunahme von Ängsten

Studien zeigen eine Zunahme von Ängsten und der Folgen von angstbezogenen Erkrankungen in unserer Gesellschaft bei Menschen jeden Alters. Nicht zuletzt die Ereignisse und Krisen der letzten Jahre zeigen uns, wie verletzlich wir als Menschen und als Gesellschaft sind. Sich den eigenen Ängsten zu stellen, die Funktion von Angst zu verstehen und einen für sich selbst adäquaten Umgang mit diesem vielschichtigen Gefühl zu finden, ist daher für jede und jeden wichtig, um das eigene Leben positiv gestalten zu können. In Zeiten von Krisen und auch in Hinblick auf die Gestaltung unserer Zukunft.

Die biologischen Grundlagen der Angst

Angst hat eine wichtige Warnfunktion, die es gilt wahrzunehmen und anzuerkennen. Sie zeigt uns auf, wenn Belastungen körperlich oder psychisch zu stark werden und unsere Gesundheit gefährdet ist. Sie warnt vor Gefahren und lässt uns in neuen Situationen wachsam und vorsichtig sein. Wenn wir in bedrohliche und Angst auslösende Situationen geraten, findet ein spontaner, automatisierter Handlungsablauf statt. Damit ist garantiert, dass wir rasch handeln und nicht erst einen "Plan schmieden müssen". 

Angst aktiviert die unterschiedlichsten Gehirnareale und ist verknüpft mit den verschiedensten körperlichen, emotionalen und gedanklichen Abläufen, die uns nur teilweise bewusst und von uns steuerbar sind. 

Was bei uns Angst auslöst, ist teilweise evolutionär vorgegeben, wie die Angst vor einem Raubtier, und teilweise auch erlernt, wie die Angst vor Gewittern. Was löst bei Ihnen Angst oder Beunruhigung aus? Kennen Sie Ihre individuellen Ängste? 

Der Umgang mit Angst

Auf Grund der verschiedenen Faktoren, die das Gefühl von Angst bei uns auslösen, gibt es auch verschiedene Möglichkeiten im Umgang mit Ängsten. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, was bei Angst in Ihrem Körper passiert? Wie reagieren Sie und was würden Sie jemandem zum Umgang mit Ängsten raten?

Wie wir mit der Angst umgehen, ist wesentlich für unser Wohlbefinden. Wir können auf die Angst hören, sie ernst nehmen und die Informationen nutzen, die uns unser Gefühl mitteilt. Wir können von Angst gelähmt werden, von Gefühlen überrollt oder angespornt werden nach Lösungen zu suchen oder uns Hilfe zu holen. Der Umgang mit dem Gefühl der Angst ist zum Teil ebenfalls ein individuell erlernter. In Krisenzeiten gibt es aber auch sehr häufig anzutreffende Strategien im Umgang mit Angst und Unsicherheit. Wir Menschen versuchen unter anderem durch Abwehr-strategien wie Bagatellisieren oder Umdeuten für uns bedrohliche oder ängstigende Situationen abzuschwächen. Manche Menschen vermeiden Situationen oder auch Themen, die bei Ihnen Angst auslösen könnten, komplett und schränken sich selbst dadurch ein. 

Sowohl Abwehr als auch Vermeidung lösen kein Problem an sich, sind für uns Menschen aber wesentliche und stabilisierende Mechanismen. Würden wir uns ständig mit potenziellen Risiken und Gefahren im Leben auseinandersetzen, wäre der Alltag sehr schwierig zu bewältigen. Die ständige Beschäftigung mit unseren Ängsten und Angstauslösern lähmt uns Menschen genauso wie ein Leugnen jeglicher Risiken und Gefahren. 

Zu einem Problem wird Angst dann, wenn sie uns in unserem Alltag einschränkt und wir darunter leiden oder zunehmend mehr Situationen und Anforderungen vermeiden. Spätestens dann ist es ratsam sich Unterstützung zu holen im Umgang mit der eigenen Angst. Nur durch die Balance zwischen Reflexion, Wahrnehmung der eigenen Angst oder Ängste und dem Hintanhalten von diesen Gefühlen, ist ein konstruktiver Umgang mit Problemen möglich. Wir benötigen für unser seelisches Wohlbefinden und zur Sicherung unserer Gesundheit daher immer sowohl die Akzeptanz als auch die Abwehr von Angst. Damit bleiben wir handlungsfähig!

Sie möchten mehr Anregungen für Ihren eigenen Umgang mit Angst finden, dann kontaktieren Sie uns gerne für ein persönliches Gespräch!

Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, wie sie mit schwierigen Situationen umgehen? Wie anpassungsfähig sind Sie? Kennen Sie Ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten? Wie schätzen Sie sich und Ihre Stärken ein? 

Nehmen Sie sich etwas Zeit und denken Sie an Herausforderungen oder auch Belastungen in ihrem Leben. Wie erleben Sie sich und ihr eigenes Handeln in solchen Situationen? Vielleicht finden Sie eigene Handlungsmuster und Stärken, anhand von Fragen, die wir Ihnen zur Reflexion zur Verfügung stellen möchten.
Mag. Bettina Bickel

Mag.a Bettina Bickel

Mag. Bettina Bickel

Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin, 
Supervisorin und Coach
Mehr über michMag. Bianca Baumgartner

Mag.a Bianca Baumgartner

Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) in Ausbildung und unter Supervision
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